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Bericht zum Geschäftsjahr Systems Division

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Kennzahlen

in Mio. CHF 2017  2018  2019 Veränderung 2018/2019
Bestellungseingang  319.8  428.0 361.2 –15.60%
Umsatzerlös 384.4 375.4 388.3 3.4%
Bruttogewinn  27.2 30.5 42.8 40.3%
in % des Umsatzerlöses 7.1% 8.1% 11.0%
Betriebsgewinn (EBIT) –9.0 –8.7 +6.4
in % des Umsatzerlöses –2.3% –2.3% +1.7%
Personalbestand per Ende Geschäftsjahr (Vollzeitstellen) 1'425 1'506 1'517 0.7%

Finanzen

Wieder in der Gewinnzone
Im Vergleich zum Rekordwert des Vorjahres lag der Bestellungseingang 2019 mit CHF 361.2 Mio. um 15.6% tiefer. Während im ersten Halbjahr noch eine Zunahme verzeichnet werden konnte, kam es namentlich im Schlussquartal zu einem verzögerten Bestellverhalten der Kunden, wofür teilweise auch die Corona-Situation verantwortlich war. Der Umsatz hingegen konnte dank des hohen Bestellungseingangs im Vorjahr und einem starken Wachstum in China um 3.4% auf CHF 388.3 Mio. gesteigert werden. Der Bruttogewinn von CHF 42.8 Mio. übertraf den Vorjahreswert um 40.3%, dies trotz letztmaliger Zusatzkosten für das LNGM-Geschäft im Umfang von rund CHF 10 Mio. Damit ergab sich eine verbesserte Bruttomarge von 11.0% (Vorjahr 8.1%). Mit einer Verbesserung des Betriebsgewinns um CHF 15.1 Mio. im Vergleich zum Vorjahr auf CHF 6.4 Mio. kehrte die Systems Division wieder in die Gewinnzone zurück.

Märkte

Burckhardt Compression bietet Kompressorsystem-Lösungen in folgenden Anwendungsgebieten an:

– Öl- und Gasproduktion
– Gastransport und -lagerung
– Raffinerie
– Petrochemische/chemische Industrie
– Industriegase

Im Berichtsjahr gewann Burckhardt Compression Aufträge für mehrere grosse LDPE-Linien in Südkorea und China.

Im Berichtsjahr vermochte Burckhardt Compression trotz hartem Wettbewerb seine Marktposition insgesamt zu halten. So wurden unter anderem in Südkorea und China Aufträge für mehrere grosse LDPE-Linien gewonnen. In Kanada konnte ein grösseres Petrochemie-Projekt realisiert werden.

Im Berichtsjahr ging zum ersten Mal eine grosse Bestellung für Prozessgas-Kompressoren bei Shenyang Yuanda Compressor für einen Kunden ausserhalb Chinas ein. Ausserdem erhielt Burckhardt Compression eine Bestellung für eine Produktionsanlage in den USA zur Herstellung von Wasserstoff als Treibstoff. Im Dezember wurde einem ungarischen Kunden ein erster High-Speed-Kompressor für eine unterirdische Erdgaslager- Anwendung in Europa verkauft. Bei dieser Anwendung wird Erdgas von der Pipeline in ein unterirdisches Gaslager eingespiesen. Erste Verkaufserfolge konnten auch mit der neuen und optimierten Produktlinie für Kompressoren nach API 618 Standard verzeichnet werden.

Öl- und Gasproduktion
In diesem Anwendungsgebiet machte sich im Berichtsjahr der Rückgang der Investitionen im Upstream-Bereich in den USA negativ bemerkbar. Die Entwicklung des Ölpreises beeinflusst das Geschäft von Burckhardt Compression ausschliesslich in diesem Anwendungsbereich direkt.

Gastransport und -lagerung
Der LNG-Markt (Flüssigerdgas) hat sich auch 2019 positiv entwickelt. Namentlich in Asien sind zahlreiche neue LNG-Terminals im Bau. Im wachsenden Stellenwert von grossen LNG-Tankschiffen äussert sich der weltweit wachsende Bedarf an möglichst sauberer und kostengünstiger Energie. Sowohl die Betreiber von Transport- als auch von Kreuzfahrtschiffen müssen immer höhere Anforderungen an die Umweltverträglichkeit erfüllen. So gelten ab 2020 wesentlich strengere Grenzwerte für Stickoxid- und Schwefelausstoss. Burckhardt Compression hat im Bereich der LNG-angetriebenen Schiffe in den letzten Jahren einen hohen Marktanteil erreicht. Dabei bieten wir neben Lösungen für den ME-GI-Antrieb neu auch solche für das parallel in den Markt drängende Antriebssystem X-DF an. Bei beiden Systemen kann der Schiffsbetreiber für die Einspritzung zwischen Dieselkraftstoff und dem ohnehin schon an Bord vorhandenen Boil-off-Gas wechseln. So konnten wir im Berichtsjahr ein Schiff mit X-DF-Antrieb mit Laby® Kompressoren ausrüsten.

Raffinerie
Der positive Geschäftsverlauf hielt im Berichtsjahr an, wobei dieser Markt weltweit zweistellige Zuwachsraten aufweist. Der Margendruck der Raffineriebetreiber begünstigt den Trend zu integrierten Produktionskonzepten entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Grundsätzlich beabsichtigen wichtige Länder im Raffineriebereich, den lokalen Wertschöpfungsteil zu steigern, um die Importabhängigkeit von raffinierten Produkten zu reduzieren. Davon profitiert auch das Kompressorgeschäft. Vor allem in China und Südostasien werden aktuell grosse Produktionsanlagen neu erstellt. Indien schloss im Berichtsjahr den Übergang zum Emissionsstandard BS6 ab, was den Bedarf für Wasserstoff und Kompressoren in Raffinerien weiter erhöht.

Petrochemische und chemische Industrie
Die petrochemische und chemische Industrie zeichnet sich langfristig durch den weltweit wachsenden Bedarf an Produkten aus Kunststoffen aus. Das hat zur Folge, dass Produktionskapazitäten ausgebaut werden, verbunden mit dem Trend zu einer grösseren lokalen Wertschöpfung. Das trifft nicht zuletzt auf China zu, das trotz erheblicher Investitionen in den letzten Jahren immer noch einen relativ hohen Importanteil aufweist. Im Berichtsjahr gingen zwar weniger und kleinere Aufträge für LDPE-Linien (zur Herstellung von Polyethylen niedriger Dichte) ein; für die kommenden Jahre rechnen wir jedoch mit einem steigenden Bestellungseingang in diesem Bereich.

Industriegase
Erfahrungsgemäss entwickeln sich die verschiedenen Abnehmerindustrien in diesem Bereich ungefähr im Gleichschritt mit dem Wachstum des globalen Bruttoinlandprodukts. Dabei rückt Wasserstoff als Treibstoff immer mehr in den Vordergrund, zunächst für grosse Fahrzeuge wie Züge oder LKW, dann aber auch für PKW. Wasserstoff ist eine potenziell wirtschaftlichere und ökologischere alternative Energiequelle für Fahrzeuge im Vergleich zum Strom. Gewisse Bundesstaaten in den USA unterstützen diesen Trend aktiv und tätigen erste Investitionen in die Wasserstoffproduktion. Die Hersteller von Industriegasen fordern die traditionellen Energiefirmen mit der Entwicklung der Wasserstofftechnologie heraus. Um in diesem Wettbewerbsumfeld die kritische Grösse zu erreichen, kommt es dabei vermehrt zu Fusionen.

Vertrieb

Im Geschäftsjahr 2018 war der Vertrieb von Neumaschinen neu auf eine dezentrale Struktur mit regionaler Verantwortung für die Kundenbeziehung einschliesslich Projektverhandlungen (Front Sales) umgestellt worden, verbunden mit dem Aufbau regionaler Zentren zur Ausarbeitung der technischen Angebote (Application Engineering). Diese Neuorientierung hat sich im Berichtsjahr bewährt und weitere Verbesserungen im Verkauf und in der Projektrealisierung ermöglicht.

Die Zusammenarbeit mit den externen Agenten in Ländern, in denen Burckhardt Compression keine eigenen Vertriebsmitarbeitenden hat, wurde im Berichtsjahr weiter ausgebaut. In Abu Dhabi und Malaysia konnten neue Agenten gewonnen werden.

Infrastruktur

Die Erstellung des neuen Werks für Shenyang Yuanda verlief im Berichtsjahr nach Plan, trotz eines sechswöchigen Corona-bedingten Unterbruchs, so dass die Eröffnung wie vorgesehen im Herbst 2020 stattfinden wird. Das Werk ist eine Investition für die zukünftige Entwicklung des Systemgeschäfts. Am neuen grösseren Standort können die beiden bisherigen Standorte zusammengeführt werden mit der Möglichkeit, Abläufe und Prozesse nach den neusten Standards zu gestalten und so operationell noch effizienter zu werden. Das Global Support Center in Indien wurde erneut weiter ausgebaut.

Verbesserungsprogramm “Pulling Systems Together” abgeschlossen

Das Ende 2016 initiierte, umfassende Programm zur Optimierung der Prozesse und Kosten der Division konnte zum Ende des Geschäftsjahres 2018 abgeschlossen werden. “Pulling Systems Together” umfasste rund 30 Projekte in allen Bereichen inklusive Design, Einkauf, Produktionsprozesse, Projektmanagement, Logistik und Kapazitätsmanagement. Es half der Division dabei, optimal auf kurzfristige Schwankungen der Bestellvolumina zu reagieren und mittelfristig durch eine Verbesserung der operationellen Exzellenz die Wettbewerbsfähigkeit deutlich und nachhaltig zu steigern.

Perspektiven

Wie eingangs erwähnt lassen sich die konkreten Auswirkungen der weltweiten Corona-Situation auf das Geschäftsjahr 2020 zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht vollends abschätzen. Wir starten das Geschäftsjahr 2020 mit einem gut gefüllten Auftragsbuch der Systems Division. Die Lieferketten funktionieren weiterhin, wenn auch unter erschwerten Rahmenbedingungen. Die Kunden nehmen unsere bestellten Produkte und Dienstleistungen ab und bezahlen ihre offenen Rechnungen.

Für die Systems Division bleibt es oberstes Ziel, die Profitabilität weiter zu verbessern und gleichzeitig die globale Marktführerschaft aufrechtzuerhalten.

Für die Systems Division bleibt es oberstes Ziel, die Profitabilität weiter zu verbessern und gleichzeitig die globale Marktführerschaft aufrechtzuerhalten. Gemäss Mittelfristplan 2018 bis 2022 ist bis 2022 ein Umsatz von CHF 340 Mio., bei einer EBIT-Marge von 0% bis 5%, zu erreichen. Dieser Umsatzwert wurde bereits 2018 und nun auch im Berichtsjahr deutlich übertroffen. Auch ist es dank zahlreicher Massnahmen über das gesamte Leistungsspektrum hinweg gelungen, 2019 nach drei Verlustjahren mit einer positiven EBIT-Marge von 1.7% wieder in die Gewinnzone zurückzukehren, und dies trotz (letztmaliger) substanzieller Zusatzkosten für das LNGM-Geschäft. Die Division wird weiterhin alles unternehmen, um die Profitabilität weiter zu verbessern.

Kennzahlen

Bestellungseingang

Mio. CHF

Umsatzerlös

Mio. CHF

Bruttogewinn

Mio. CHF

Betriebsgewinn (EBIT)

Mio. CHF

Vor dem Geschäftsjahr 2015 wurde kein EBIT auf Divisionsstufe ausgewiesen.